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E-Shop-Expansion: Worauf Sie in Österreich achten sollten

Das Nachbarland Österreich ist für viele tschechische E-Shops die erste Wahl für die Auslandsexpansion. Und das zu Recht! Obwohl es sich um einen kleineren Markt als den deutschen Giganten handelt, birgt er ein erhebliches Potenzial und viele Gemeinsamkeiten mit dem tschechischen E-Commerce-Umfeld.

E-Shop-Expansion: Worauf Sie in Österreich achten sollten

Veröffentlicht am: 29.5.2025Verfasst von: Team Launify Lesezeit: 15 min

Österreich in Kürze: Wirtschaft und Bevölkerung

Österreich ist ein entwickeltes Land mit 8,95 Millionen Einwohnern (Stand 2019) und einer starken Marktwirtschaft. Mit einem pro Kopf BIP von geschätzten 45.155 EUR im Jahr 2019 verfügen die Österreicher über eine hohe Kaufkraft. Darüber hinaus spricht die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Deutsch, was die Lokalisierung Ihres E-Shops erheblich vereinfacht.

Österreich ist trotz seiner "Kompaktheit" ein Transitland und ein wichtiger Knotenpunkt für Reisen auf den Balkan und nach Italien. Seine Wirtschaft ist stark mit der EU verbunden, wobei 71 % der Exporte in die Mitgliedstaaten (hauptsächlich nach Deutschland) und 78 % der Importe aus der EU stammen.


Der österreichische E-Commerce-Markt: Wachsendes Potenzial

Auch wenn der österreichische E-Commerce-Markt nicht die Umsätze des deutschen erreicht, ist seine Dynamik beeindruckend. Im Jahr 2018 betrug der Umsatz 5,289 Milliarden EUR und die Schätzung für 2019 lag bei rund 5,746 Milliarden EUR, mit einem jährlichen Wachstum von über 8 %. Und Prognosen zufolge soll er bis 2023 fast 7 Milliarden EUR erreichen!

Mit 6,8 Millionen Internetnutzern (das sind ca. 76 % der Bevölkerung) und einem stabilen jährlichen Wachstum ist klar, dass Online-Shopping in Österreich etabliert ist. Die Österreicher sind es gewohnt, online einzukaufen und geben durchschnittlich 773 EUR pro Jahr für Online-Einkäufe aus.

Was kaufen die Österreicher am liebsten online? Die Königskategorie ist Bekleidung (29 % des Umsatzes), gefolgt von Elektronik (29 %) und Spielzeug (23 %). Diese Tendenzen werden sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich nicht allzu sehr ändern.


Mobiler Trend und grenzüberschreitende Einkäufe

Ähnlich wie in Deutschland wächst auch in Österreich die Bedeutung des mobilen Shoppings. Die meisten Österreicher besitzen ein Smartphone (75 %) und eine mobile Schnittstelle Ihres E-Shops ist daher eine absolute Notwendigkeit.

Eine interessante Tatsache ist der hohe Anteil grenzüberschreitender Einkäufe. Die Österreicher haben kein Problem damit, in ausländischen E-Shops einzukaufen, und zwar überwiegend in deutschen. Das kann für Sie ein Vorteil sein – wenn Sie bereits auf den deutschen Markt abzielen, ist die Expansion nach Österreich ein logischer nächster Schritt und kann Synergien bringen.


Zahlungsmethoden: Banküberweisung und E-Wallet führen

Die österreichischen Zahlungspräferenzen unterscheiden sich geringfügig von denen der Deutschen, aber es handelt sich immer noch um Besonderheiten, die es zu respektieren gilt.


Hier ist eine Übersicht der beliebtesten Zahlungsmethoden in Österreich (laut Daten aus dem Jahr 2019):

  1. Banküberweisung und E-Wallet (PayPal, etc.): Zusammen rund 54 % der Transaktionen.
  2. Zahlungskarte: 27 %.
  3. Nachnahme: Der Anteil dieser Methode sinkt, sie ist eher marginal.

Es ist also klar, dass Sie in Österreich ohne das Angebot von Banküberweisung und beliebten E-Wallets (vor allem PayPal) nicht auskommen.


Versandmethoden: Flexibilität und Vertrauen

Die Österreicher vertrauen am meisten der österreichischen Post und privaten Spediteuren. Die beliebteste Versandmethode ist die Abholung an Abholstellen, was den Kunden Flexibilität bietet.


Zu den am häufigsten genutzten Spediteuren gehören:

  1. DHL (Weltspitze in der Logistik)
  2. DPD (starker europäischer Player)
  3. Hermes Group (umfassende Logistikdienstleistungen)
  4. Zásilkovna (in Tschechien beliebt, mit einem verteilten europäischen Netzwerk)
  5. UPS (globaler Gigant)
  6. GLS (stark in Europa)


Für den Erfolg ist es entscheidend, den Österreichern die Wahl zwischen diesen bewährten Spediteuren und idealerweise auch die Möglichkeit der Abholung an Abholstellen anzubieten.


Rückgabe von Produkten und rechtliche Aspekte: Achten Sie auf Details!

Deutschsprachige Märkte haben oft strengere Gesetze für den E-Commerce, und Österreich ist keine Ausnahme.


Obwohl es dem tschechischen Recht in vielen Punkten ähnelt, gibt es wichtige Unterschiede:

  1. Frist für die Rückgabe von Waren: Die gesetzliche Mindestfrist für die Rückgabe von Waren in Österreich beträgt 7 Tage. Das ist kürzer als in Deutschland (14 Tage), und österreichische Kunden bevorzugen oft längere Fristen. Um das Vertrauen und die Zufriedenheit der Kunden zu erhöhen, ist es daher ratsam, eine längere Frist als das gesetzliche Minimum anzubieten.
  2. Lokalisierung und Sprache: Wie in Deutschland ist auch in Österreich präzises und fehlerfreies Deutsch im E-Shop absolute Grundlage. Jegliche sprachlichen Mängel können die Glaubwürdigkeit untergraben.
  3. Kundensupport: Die Österreicher schätzen kostenlosen Kontakt und Support über eine österreichische Telefonnummer mit einem Muttersprachler. Ein qualitativ hochwertiger Kundensupport ist entscheidend für den Aufbau von Vertrauen.
  4. Transparenz: Alle Preise müssen inklusive Mehrwertsteuer angegeben werden, die Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen (DSGVO) müssen klar und verständlich sein.
  5. Währung: Die offizielle Währung ist natürlich Euro (€).


Lokale Vergleichsportale und Verkaufsplattformen

Um Ihren E-Shop auf dem österreichischen Markt sichtbar zu machen, lohnt es sich, lokale Preisvergleichsportale und Verkaufsplattformen zu nutzen.

Die beliebtesten Online-Verkaufsplattformen:

  1. Amazon (vollständig für Österreich lokalisiert, Bestellungen oft aus Deutschland)
  2. Zalando (deutscher Verkäufer von Kleidung und Schuhen, auch in Österreich sehr beliebt)
  3. Universal (Kleidung, Schuhe, Wohnaccessoires)
  4. E-tec.at (Elektronik)
  5. Electronic4you (Hi-Fi, Video, Haushaltsgeräte)
  6. MediaMarkt (Filme, Elektronik, Dinge für Haushalt und Garten)


Die größten Preisvergleichsportale:

  1. Geizhals: Das meistbesuchte Vergleichsportal für Hardware, Software, Video und Foto.
  2. Idealo: Riesige Produktdatenbank (über 100 Millionen).
  3. Preisjager: Suche, Teilen und Bewerten der besten Angebote von österreichischen E-Shops.
  4. Preisvergleich: Über 10 Millionen Produktartikel und mehr als 400 Händler, auch für ausländische E-Shops geöffnet.


Tipp zum Schluss: Gemeinsame Expansion mit Deutschland

Aufgrund der starken Verflechtung des österreichischen und deutschen Marktes und des hohen Anteils grenzüberschreitender Einkäufe der Österreicher in Deutschland ist eine Strategie der Expansion in beide Länder gleichzeitig sehr effektiv. Auch wenn die Anfangskosten höher sein können, zahlen sich die Synergien und die gegenseitige Entdeckung Ihres E-Shops auf beiden Märkten schnell aus. Die Österreicher entdecken Ihren E-Shop schneller auf dem deutschen Markt und umgekehrt.

Der österreichische Markt ist einfach eine großartige Gelegenheit für tschechische E-Shops. Mit sorgfältiger Lokalisierung, dem Verständnis lokaler Gepflogenheiten und dem Fokus auf Kundenservice öffnen sich Ihnen die Tore des österreichischen E-Commerce!

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